Influencer:innen vs. Creator

Influencer:innen vs. Content Creator: Wo ist eigentlich der Unterschied?

von Anjoula Hummel

7. Juni 2021

Vom 08. bis 11. Juni 2021 findet die erste Instagram Creator Week statt. Anlässlich dessen haben wir uns die Begriffe „Content Creator“ und „Influencer:innen“ mal genauer angeschaut.

 

Der Blick in die Literatur

Influencer:innen, Content Creator, Brand Ambassador, Meinungsführer:innen, Multiplikator:innen, im Influencer Marketing existieren unzählige Begriffe, die gerne synonym verwendet werden.

Schon im von Annika Schach und Timo Lommatzsch herausgegebenen Buch „Influencer Relations“ 2018 haben Nadja Enke und Nils S. Borchers unterschiedliche Typen von Influencer:innen definiert. Laut ihnen liegt der Fokus des Content Creators vor allem auf der Contentproduktionskompetenz. Sobald Influencer:innen nur als Content Creator eingesetzt werden, können die sozialen Beziehungen nicht genutzt werden und die Person ist somit nicht in ihrer Funktion als Influencer:in aktiv. Im Glossar des Buches „Influencer Marketing“ aus dem Jahr 2021, herausgegeben von Marlis Jahnke, werden Content Creator als Produzent:innen von Inhalten und alternative Bezeichnung für Influencer:innen beschrieben. Thomas Klein verwendet in seinem Buch „Der neue Corporate Influencer“ statt Influencer den Begriff Creator oder Content Creator. Und bereits seit 2018 gibt es auf Instagram den „Creator-Account“, ein Profil mit zusätzlichen Funktionen wie detaillierten Follower-Statistiken oder die Sortierung des Postfachs nach Priorität. Und auch andere soziale Netzwerke wie TikTok verwenden hauptsächlich den Begriff Creator.

Löst der Begriff „Content Creator“ nun „Influencer:innen“ ab und können beide Begriffe einfach synonym verwendet werden? Nicht zwingend finden wir, auch wenn sich einige Aspekte überschneiden. Als Unternehmen ist es wichtig zu wissen, mit wem Sie zusammenarbeiten wollen, um die besten Ergebnisse für ihre Kampagnen und Kommunikation zu erzielen.

Influencer:innen

Gemäß dem Namen nehmen Influencer:innen Einfluss. Der Begriff beschreibt also nicht die Tätigkeit, sondern welchen Effekt sie haben soll. Es handelt sich um User in den sozialen Medien, die auf ihren Kanälen Content verbreiten. Unter anderem geht es dabei darum, die Meinungen und/oder Kaufentscheidungen von anderen Usern zu beeinflussen und Trends zu setzen. Ihr Fokus liegt auf Engagement und Community-Building. Sie erreichen oft eine große Followerschaft und zeichnen sich durch eine hohe Interaktionsrate aus. Weiterhin ist das Thema Targeting entscheidend, da hier meist spezifische Zielgruppen angesprochen werden. Die Inhalte sind vielleicht von nicht von so hoher Qualität wie die der reinen Content Creator, jedoch trotzdem interessant und überzeugend für die jeweilige Zielgruppe. Influencer:innen sind auch Content Creator, überzeugen jedoch vor allem durch die Expertise darin, Aufmerksamkeit zu generieren und Klicks bei Inhalten wie Anzeigen oder Social-Media-Posts zu steigern.

Vorteile Influencer:innen

  • Aufbau von Vertrauen / Imagetransfer
  • Hohe Reichweite
  • Ausbau der Follower-Zahl
  • Nischen-Targeting
Content Creator

Content Creator steht übersetzt für die Begriffe „Inhalt“ und „Schöpfer“. Content Creator kreieren und veröffentlichen demnach hochwertige und vor allem hervorstechende Inhalte in den sozialen Netzwerken. Der Fokus liegt hier auf dem Content und nicht unbedingt auf Aspekten wie Reichweite oder Followerzahl. Sie greifen ein bestimmtes Thema auf und bedienen sich dem Storytelling, um dieses in Form von Video-, Bild-, Text- oder Audio-Content darzustellen. Content Creator können zum Beispiel Fotograf:innen, Videograf:innen, Texter:innen oder Creative Directors sein, die mit ihren professionellen Inhalten begeistern. Oft ist der Einsatz von Kamera-Equipment, Bildbearbeitungsprogrammen, Schnittprogrammen und Audiobearbeitung im Spiel. Es geht weniger um die Person selbst, sondern wirklich um das dargebotene Material. Sie müssen nicht unbedingt die größte Followerschaft haben und müssen nicht unbedingt in der Öffentlichkeit stehen, um ihre Arbeit auszuführen. Trotzdem führen ihre Inhalte zuweilen eher zu Interaktionen als der Content, der direkt vom Unternehmen stammt.

Vorteile Content Creator

  • Qualitativ hochwertiger Content
  • Oft visuelle Allroundtalente
  • Themenfokus
  • Sparen von Zeit und Geld durch Professionalität

Natürlich gibt es auch Content Creator mit einer sehr hohen Reichweite und Influencer:innen mit ausgezeichnetem Content, die Grenzen sind hier fließend. Im Alltag konnten wir beobachten, dass der Begriff Content Creator wertschätzender wahrgenommen wird und weniger negativ behaftet ist. Außerdem wurde der Begriff „Influencer“ von den Plattformen nicht selbst geprägt, während Content Creator – oder verkürzt auch einfach nur Creator - von Plattformen und Usern bevorzugt wird. Schlussendlich gibt es Überlagerungen, die zentrale Frage ist jedoch, was Ihre Zielsetzung ist. Wollen Sie Kreativität und ansprechende Bilder, Texte sowie Videos oder wollen Sie Reichweite und die Beeinflussung von Kaufentscheidungen? Je nach Anforderungen sind vielleicht reine Content Creator sinnvoller als In-fluencer:innen oder umgekehrt.

Bei der Kommunikations- und Kampagnenplanung gilt es zumindest bei allen Projektbeteiligten im Vorfeld die Erwartungen und das Begriffsverständnis zu klären. Wenn Sie dabei strategische oder operative Unterstützung benötigen, sind wir und das Influencer Marketing Team unserer Schwesteragentur segmenta gerne für Sie da!

 

 

Perspektive Influencer Relations: Ist der Hype um das Influencer Marketing vorbei? Diese Frage wird uns als Herausgeber:innen des Buches "Influencer Relations" häufiger gestellt. Wir können mit einem entschiedenen "Jein" antworten.

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